Europaletten sind in vielen Betrieben unabdingbar. Auf diesen Paletten werden Waren transportiert und gelagert. In der Regel müssen die Paletten zurückgegeben werden, sodass es nötig sein kann, diese zwischenzulagern.
In der Lagerlogistik spielen Europaletten eine übergeordnete Rolle. Nicht alles, was heute als Palette bezeichnet wird, ist auch eine Europalette, denn diese muss bestimmten Maßen und Normen entsprechen.
Die Europalette im Detail
Die Europalette wird auch als Transportpalette bezeichnet und ist nach der EN 13698-1 genormt. Sie ist mehrwegfähig und hat eine Grundfläche von 0,96 Quadratmetern (0,4 Lademeter). Die Standardmaße einer Europalette sind demnach ebenfalls genormt. Die Holzpalette ist 1,2 m lang, hat eine Breite von 80 cm und eine Höhe von 14,4 cm. Je nach Feuchtigkeit des Holzes hat sie ein Gewicht zwischen 20 kg und 24 kg.
Eine Palette wie diese wird aus elf Brettern hergestellt, die von neun Klötzen fixiert werden. Damit dies möglich ist, werden 78 Spezialnägel eingearbeitet. Häufig befindet sich der Aufdruck „EPAL“ auf dem Holz aufgebracht. Dies bedeutet, dass die Europalette nach der UIC genormt ist und damit den Reglements der European Pallet Association, kurz EPAL, entspricht.
Damit die Paletten unkompliziert mit dem Gabelstapler transportiert werden können, sind die Klötze so angeordnet, dass zwischen ihrem Abstand die Gabelzinken perfekt hineinpassen. Der Transport mit dem Hubwagen ist dadurch ebenfalls möglich. Dabei zeichnet sich die Konstruktion vor allem durch ihre vier offenen Seiten aus. Die Palette kann also von allen vier Seiten mit dem Gabelstapler oder dem Hubwagen angefahren, aufgeladen und bewegt werden.
So entstand die Europalette
Die Geburtsstunde der Europalette war, als zu Beginn des Jahres 1961 europäische Eisenbahnen einen Vertrag unterschrieben, in dem es um tauschbare Paletten ging. Sie bezeichneten sie bereits damals schon als Europalette. Im Jahr 1970 wurden die Zeichen der Europalette markenrechtlich geschützt.
Heute existieren vier Marken, welche Europaletten herstellen. Sie alle sind rechtsverbindlich eingetragen. Der Aufdruck WORLD, EPAL, CHEP und LPR zeigt, dass es sich um eine der vier Markenpaletten handelt. Durch den Aufdruck EPAL, welcher seit Anfang August 2013 seitlich und oval eingerahmt an der Seite der Palette stehen muss, ist ersichtlich, dass es sich um eine Europalette handelt. Die Bezeichnung EPAL ersetzt damit auch den Aufdruck EUR.
Stammt eine Palette aus einem Nicht-EU-Mitgliedsland, so muss diese hitzebehandelt werden. Die Holzpalette wird dann einfach für 30 Minuten in einen 56 °C warmen Raum gestellt. Heute sind 17 verschiedene Holzarten zur Herstellung von EPAL zugelassen. Doch warum werden Europaletten aus Holz hergestellt? Holz ist nicht teuer und es enthält Gerbsäuren. Diese töten Keime ab und wirken antibakteriell. Da die Klötze aus Pressspan bestehen, sind sie kaum anfällig für Feuchtigkeit oder Schimmel.
Regale für Europaletten
Selbstverständlich müssen Paletten gelagert werden. Dafür gibt es spezielle Regale, welche den Maßen der Paletten entsprechen. Doch nicht nur die Paletten müssen bis zur Abholung oder dem Weitertransport zwischengelagert werden, sondern es gibt auch viele Unternehmen, die die Ware auf der Palette lagern möchten.
Hierfür müssen die Palettenregale bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Besonders wichtig ist hierbei, dass diese die ausreichende Tragfähigkeit besitzen, um voll beladene Paletten aufnehmen zu können. Sie müssen standsicher sein und darüber hinaus die Möglichkeit bieten, dass ein Gabelstapler die Paletten in die Regalfächer transportieren, und sie wieder von dort entnehmen kann.
Palettenregale bestehen aus mehreren Komponenten und können an die Deckenhöhe der Lagerhalle angepasst werden. Üblicherweise werden sie für einen festen Stand im Boden verankert. Dies ist nötig, denn ein Palettenregal muss mehrere Tonnen Gewicht tragen können. Je nach Höhe und Länge des Regals können dies 30 Tonnen Gewicht werden.
Ideal ist ein EPAL-Regal dann, wenn es die Möglichkeit bietet, die Paletten quer oder längs einstellen zu können. Dies bietet maximale Flexibilität in der Lagerhaltung. Gängig sind heute drei verschiedene Regalvarianten in diesem Bereich.
Die Einfahr-Palettenregale sind für kompakte Lagerungen von gleichartigen Lagerwaren ideal. Die zweite Variante ist das Durchlauf-Palettenregal. Wie der Name schon sagt, werden hier Waren zügig ein- und ausgelagert. Meist sind diese Regale mit einem Rollband versehen, sodass die Waren hinten eingegeben und vorne ausgegeben werden können. Der Transport erfolgt wie eine Art Fluss.
Der letzte Part in diesem Segment sind Verschiebe-Palettenregale. Diese werden häufig dort eingesetzt, wo Waren temperiert werden müssen. Durch spezielle Führungsschienen können die Regalreihen verschoben werden. Für diesen Vorgang werden heute Elektroantriebe verbaut.
Die Europalette und Palettenregale gehören zusammen
Unternehmen mit Lagerführung benötigen passend zur EPAL auch die richtigen Regale. Beides zusammen ergibt die passende Synergie, denn alternativ stünden die Paletten nebeneinander in Reihen auf dem Boden der Lagerhalle. Dies ist zwar in vielen Bereichen durchaus gängig, bei erhöhtem Platzbedarf wird diese Methode allerdings schwierig.
Palettenregale können heute häufig individuell auf den Bedarf angepasst werden. Sie sind eine platzsparende Lösung für Ware, welche auf Paletten gelagert wird, oder bietet Stauraum zur Lagerung von Paletten, bis diese weiterverwendet werden.