Ein Gerätehaus ist die ideale Ergänzung für den Gartenbereich. Zum einen können zahlreiche Gegenstände verstaut werden, die dann nicht täglich mühselig vom Kellerregal in den Garten geschleppt werden müssen. Auf der anderen Seite ist es möglich, das Gartenhaus zum Übernachten zu nutzen. Dennoch gilt es, einige Vorbereitungen zu treffen. In einigen Fällen ist es rechtlich vorgeschrieben, eine Baugenehmigung einzuholen. Es folgen wichtige Impulse, die den Entscheidungsfindungsprozess unterstützen.
In diesem Text
- Zunächst die Rechtslage prüfen. Braucht man eine Baugenehmigung?
- Selbstbau: kann ich das? Welche Vorteile habe ich dadurch?
- Welche Vorteile hat der Fertigbau?
- Die Materialauswahl
Grundlegendes für die Anschaffung
In erster Instanz gilt es, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären. Diesbezüglich lassen sich keine Pauschalaussagen treffen, weil die Rechtslage in jedem Bundesland anders gehandhabt wird. Es liegt in der Verantwortung des Einzelnen, sich vor Ort zu erkundigen. Informationen können beim Bauamt eingeholt werden. Damit einhergehend ist es möglich, eine Bauvoranfrage zu stellen. Hiermit ist es möglich, rechtsverbindliche Auskünfte zu bekommen, die für Klarheit sorgen. Das Bauamt klärt unter anderem, ob das Gartenhaus genehmigungspflichtig ist oder nicht.
Zahlreiche Faktoren nehmen Einfluss auf die finale Entscheidung des Bauamts. Nicht nur die Größe ist entscheidend, sondern auch die Art der Nutzung und der Aufstellungsort. Wird das Gartenhaus primär als Abstellraum genutzt, dann braucht es in der Regel keine Baugenehmigung. Besteht die Absicht, das Gartenhaus für weitere Zwecke zu nutzen, so ist eine Baugenehmigung grundsätzlich Pflicht. Dies ist der Fall, wenn das Gerätehaus als Versammlungsort genutzt wird. Es reicht bereits aus, wenn ein Bett im Häuschen platziert wird.
Letztlich ist es unerlässlich, sich eigenverantwortlich zu informieren. Anderenfalls drohen Bußgelder. Des Weiteren kann es zu Problemen mit der Versicherung kommen, sollte es zu einem Unfall oder Brand kommen. Deshalb ist es wichtig, auf Rechtskonformität zu achten.
Gerätehaus – selbst bauen oder Fertighaus?
Es gibt die Option, ein Fertighaus, z.B. von Weka, zu kaufen oder selbst ein Gerätehaus zu bauen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Folglich gibt es kein Richtig oder Falsch.
Der Vorteil von einem Eigenbau ist die Entscheidungsfreiheit. Das Gerätehaus kann nach eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen gebaut werden. Die Inneneinrichtung (z.B. Schwerlastregale) kann direkt mit geplant werden. Ob Farbe, Materialbeschaffenheit oder Fenstergröße, den eigenen Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Weniger vorteilhaft ist der Arbeitsaufwand. Es müssen Pläne konzipiert werden und auch die Tragkraft der Balken muss berechnet und den Nutzungsbedingungen angepasst werden. Eine Fehlkonstruktion kann die Unfallgefahr erhöhen.
Personenkreise, die sich für ein Fertighaus entscheiden, müssen weniger Zeit in die Sicherheitsplanung und die Umsetzung investieren. Heutzutage gibt es ein Überangebot an Anbietern, die Fertighäuser in verschiedenen Variationen zur Verfügung stellen. Der Aufbau erfolgt innerhalb kürzester Zeit. Hiermit lässt sich ein Gerätehaus zeitlich flexibel installieren. Ein Nachteil ist, dass es weniger Möglichkeiten gibt, den Aufbau individuell zu gestalten. Der Aufbau erfolgt nach einem festen Konzept.
Materialauswahl – Hilfestellung für die Auswahl
Es ist von essenzieller Bedeutung, das richtige Material zu wählen. Deshalb folgen einige Erläuterungen zur Materialauswahl. Für jeden Einsatzzweck gibt es unterschiedliche Materialvorschläge.
Holz ist als „lebendiger“ Baustoff weitverbreitet, auch bei einem Gerätehaus. Das Material überzeugt in vielerlei Hinsicht. Es ist erwiesen, dass Holz eine positive Auswirkung auf das Wohlbefinden hat. Es ist ein Naturstoff, der positive Assoziationen weckt. Abseits davon ist Holz langlebig, sodass eine jahrelange Nutzung gewährleistet ist. Es ist ein „lebendiger“ Stoff, der für ein optimales Raumklima sorgt. Holz kann Feuchtigkeit aufnehmen und auch abgeben. Holz verbessert langfristig das Raumklima, weshalb es seit jeher ein beliebter Baustoff ist.
Nachteil: Die Anschaffungskosten liegen im höheren Preissegment. Zusätzlich entsteht ein höherer Pflegeaufwand. Denn Holz muss in regelmäßigen Zeitabständen vor den Witterungseinflüssen geschützt werden. Diesbezüglich muss Holz imprägniert und lasiert werden.
Alternativ gibt es die Option, auf Kunststoffhäuser zurückzugreifen. Kunststoff ist im Gegensatz zu Holz ein besonders pflegeleichter Stoff. Somit ist es besonders alltagstauglich. Des Weiteren weist Plastik ein weitaus geringeres Gewicht auf als Holz oder Metall. Gartenhäuser können, je nach Größe und Gewicht, problemlos verschoben werden. Ein weiterer Vorteil ist der Anschaffungspreis. Die Preise für Häuschen aus Plastik liegen im unteren Preisbereich.
Dennoch haben Kunststoffbauten nicht nur Vorteile. Das Material ist besonders kratzanfällig. Zudem kann Plastik bei starker Sonneneinstrahlung vergilben. Mit der Zeit hinterlässt das Material keinen guten optischen Eindruck. Zusätzlich kann sich die Unfallgefahr erhöhen, aufgrund des leichten Gewichts. Plastikhäuschen können schneller umkippen als Holz- oder Metallbauten.
Ferner gibt es Metall, das als Material verwendet werden kann. Es ist besonders langlebig, dank der Pulverbeschichtung. Gleichzeitig ist das Material pflegearm. Deshalb ist es eine ideale Investition, wenn man möglichst wenig Aufwand haben möchte. Metall trotzt problemlos der Hitze, Kälte und Feuchtigkeit. Die Preise liegen im moderaten Bereich.
Konträr dazu hat Metall den Nachteil, dass es eine kalte Ausstrahlung hat. Es wirkt karg und weniger einladend. Folglich ist es nur bedingt möglich, ein Gartenhäuschen aus Metall für weitere Zwecke – jenseits der Aufbewahrung – zu nutzen.
Fazit
Die Möglichkeiten sind letztlich breit gefächert. Ein Gartenhaus kann entsprechend der individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Ob als Eigenbau oder als Fertighaus, es lohnt sich, in ein Gartenhaus zu investieren. Mit der richtigen Auswahl wird das Häuschen auch auf optischer Ebene einen bleibenden Eindruck hinterlassen und den heimischen Garten aufwerten. Zudem ist der Vorteil, schwere Dinge für die Gartenarbeit parat zu haben, von Vorteil.